Dezember 5th, 2008
Tokio Hotel - Wie aus einer Fan-Party ein Fan-Debakel wurde…Eine PromiPranger Leserin war bei der Tokio Hotel Fanparty in Hamburg vor Ort, doch das was sie dort von den teilweise entäuschten Fans zu hören bekam, war alles andere als feierlich. Der Pottschalk war leider nicht eingeladen, aber den unzensierten Bericht der sehr guten Schreiberin möchte ich Euch nicht vorenthalten:
Es sollte das Abschlussevent des Jahres werden. Rund 600 Tokio Hotel-Fans hatten am 30.11.2008 die Chance ‚ihre’ Jungs hautnah in Hamburg zu sehen doch im Endeffekt endete die Party für viele Fans in einer herben Enttäuschung.
Schon morgens standen die Hardcore-Groupies inkl. dem selbsternannten Elitefan Koffervany in Miniröcken vor der Location ‚Hühnerposten’ und das trotz der Eiseskälte, die herrschte.
Im Laufe des Tages erreichten immer mehr Gewinner und Nicht-Gewinner der Tickets den Treffpunkt und anfangs schien es tatsächlich noch so, als sei die Organisation gut durchgeplant. Es passiert doch recht selten, dass solche exklusiven Events ihre Pforten pünktlich öffnen, doch offenbar war das auch das Einzige an dieser Party, das wirklich rund lief, denn sogar Fans, die ihre Gewinnertickets in der Hand hielten, sollte zunächst der Einlass verwehrt werden, da mehr Gewinner gekommen waren, als die Orga sich wohl zu träumen gewagt hatte.
Berichten aus erster Hand zu Folge, gab es beim Gratisausschank keinen Unterschied zwischen Minder- und Volljährigen, was sich nicht viel später im Verhalten vieler (leider besonders der ausländischen) Fans bemerkbar machte.
Vielleicht könnte man denken, dass Anrempeln, zur Seite stoßen und zu Boden zerren zum guten Ton der TH-Fans gehörte, doch was macht man, wenn nicht einmal mehr die Securitys wirklich um die Sicherheit der Fans bemüht sind?
Davon abgesehen, dass einige Fans nicht einmal die Zeit bekamen ihre Kamera anzuschalten um EIN Foto ihrer Lieblingsstars zu machen, sondern grob von den Secus weiter gestoßen wurden, so ist doch mehr als nur bedenklich, dass nur mit den Schultern gezuckt wird, wenn man nach Hilfe ruft, weil der Kreislauf im Getümmel versagt und man in der Fanmenge unterzugehen droht. Anscheinend haben ein paar Menschen ihren Beruf heftigst verfehlt.
Die Tatsache, dass es nicht einmal erlaubt war, die Party vor einem festgesetzten Zeitpunkt zu verlassen spricht ebenfalls nicht gerade für die Organisatoren.
Einzig die Tatsache, dass es einen Lazarettbereich gab, kann man zu den wirklich besseren organisatorischen Punkten zählen.
Vielen Fans zufolge war die Party der absolute Reinfall und nicht mal die Anfahrtskosten Wert gewesen.
Selbst die Bandmitglieder bemühten sich nicht wirklich um ein ehrliches Lächeln, sondern saßen die meiste Zeit mit eher genervten Gesichtern in ihrem extra abgetrennten Bereich. Wobei es wohl nur allzu verständlich ist, denn wer lässt sich schon gerne von ca. 600 verrücktgewordenen Weibern (wir unterschlagen, die wenigen männlichen Besucher jetzt einfach mal) die Ohren voll kreischen und sich wie Schimpansen im Zoo begaffen. Erst nach hochprozentiger Stärkung schien die Band die auf sie gerichteten Cams zeitweise ausblenden und etwas Spaß haben zu können.
Das unterkühlte Klima zwischen Fans und Band war sicher mit Schuld, dass die Band in Zweiergruppen, recht schnell wieder von dannen zog und die Fanmassen sich mit der Zeit lichteten.
Generell wirkte die Veranstaltung eher wie eine große Promoaktion für Tokio Hotel-TV und Nintendo (es wurden Wii-Konsolen verlost) statt einem extra für die Fans organisiertem Event.
Schade eigentlich, dass sich die Plattenfirma und das Management sogar bei solchen Aktionen einzig vom Profit leiten lässt und den Namen der Band immer tiefer in den Dreck zieht.
Noch trauriger ist jedoch, dass einige Fans sichtlich keine Ahnung haben, wie sehr sie ihren ohnehin schon schlechten Ruf durch so miserables Verhalten zusätzlich schädigen.
Alles in allem kann man sich wohl ziemlich sicher sein, dass diese erste Autogrammstunde in Deutschland auch die letzte gewesen sein wird…